In einem zwielichtigen Versuch, Inhalte besser auf seine Abonnenten zuzuschneiden, hat Netflix angeblich schon seit einem Jahrzehnt einen Blick auf unsere privaten Nachrichten auf Facebook geworfen.
Facebook steht erneut vor Gericht.
Die gegen die Muttergesellschaft Meta erhobenen Anklagen knüpfen an eine lange Liste früherer Datenschutz- und Kartellverstöße an.
Diesmal ist das Sozialunternehmen jedoch einer von zwei Beklagten. Die KlageIn der von den US-Bürgern Maximilian Klein und Sarah Grabert eingereichten Klage wird behauptet, dass Facebook seit über einem Jahrzehnt mit Netflix in einer zwielichtigen Rationalisierungsoperation unter einer Decke steckt.
In dem Dokument heißt es, dass Netflix „maßgeschneiderten Zugriff“ auf die Benutzerdaten von Facebook gewährt wurde – alarmierenderweise einschließlich unserer privaten Nachrichten –, damit der Streaming-Riese die Inhalte besser auf seine eigenen Abonnenten zuschneiden konnte.
Im Gegenzug lieferte Netflix angeblich alle zwei Wochen detaillierte Berichte für Meta mit Kennzahlen darüber, wie seine Abonnenten mit Facebook interagierten. Wenn du mir am Rücken kratzt, kratze ich dein Szenario.
Anwälte sind besonders an einem Zeitabschnitt um Juni 2011 interessiert, als Netflix-Mitbegründer Reed Hastings zusammen mit seinem engen Freund Mark Zuckerberg in den Facebook-Vorstand einzog.
Innerhalb eines Monats nach Reeds Amtseinführung hatten die beiden Silicon-Valley-Unternehmen eine „Inbox API“-Partnerschaft (Application Programming Access) unterzeichnet. Die Art dieser Allianz wurde natürlich vertraulich behandelt, einschließlich aller Erweiterungen der API.
Für Laien gibt es nahezu unfehlbare Beweise dafür, dass Netflix seit über einem Jahrzehnt die Möglichkeit hat, private Nachrichten auf Facebook einzusehen. In der Klage heißt es schwarz auf weiß, dass die API Netflix „programmgesteuerten Zugriff auf die Posteingänge privater Facebook-Benutzer“ ermöglicht habe.
Selbstverständlich bestreitet Meta jegliches Fehlverhalten. Der Kommunikationsdirektor des Unternehmens, Andy Stone, postete kürzlich auf Twitter (X):