Im Jahr 2020 sagte eine Koalition von Menschenrechtsgruppen, es sei „praktisch sicher“, dass jedes fünfte weltweit verkaufte Baumwollprodukt mit moderner Sklaverei behaftet sei. Hat die Bekleidungsindustrie aufgehört, in so großem Umfang aus Xinjiang einzukaufen, und sind die Lieferketten der Marken so ethisch, wie sie behaupten?
Während der Pandemie wurde festgestellt, dass viele der weltweit größten Modemarken und Einzelhändler an den Menschenrechtsverletzungen von Millionen Uiguren in der Region Xinjiang im Nordwesten Chinas beteiligt waren.
Die Untersuchung wurde von a Koalition von über 180 Menschenrechtsgruppen, Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft.
Es zeigte sich, dass große Bekleidungsunternehmen auf der ganzen Welt hatte weiterhin Baumwolle und Garn bezogen, die durch ein riesiges staatlich gefördertes System von Inhaftierungen und Zwangsarbeit hergestellt wurden, an dem bis zu bis zu 1.8 Millionen Uiguren und andere Türken und Muslime Menschen in Gefangenenlagern, auf Bauernhöfen und in Fabriken.
Dies geschah trotz der damaligen internationalen Empörung darüber Gräueltaten gegen die Bevölkerung begangen werden – was bleibt bestehen die größte Internierung einer ethnischen und religiösen Minderheit seit dem Zweiten Weltkrieg.
„Praktisch die gesamte Bekleidungsindustrie ist von uigurischer und türkisch-muslimischer Zwangsarbeit geprägt“, sagte die Koalition vor fast vier Jahren in einer Erklärung.
In einem Aufruf zum Handeln forderte es die Bekleidungsindustrie auf, nicht mehr in großem Umfang aus Xinjiang zu beziehen, und forderte die Marken auf, ihre Lieferketten unverzüglich zu überprüfen.
„Marken müssen sich fragen, wie bequem sie zu einer völkermörderischen Politik gegen das uigurische Volk beitragen können.“ Diese Unternehmen haben es irgendwie geschafft, einer Überprüfung auf Mitschuld an genau dieser Politik zu entgehen – das hört heute auf.“
Das Problem würde jedoch erst in zwei Jahren in größerem Umfang angegangen werden, denn so lange dauerte es, bis die politischen Entscheidungsträger das im Juni 2022 in Kraft getretene Gesetz zur Verhinderung uigurischer Zwangsarbeit (UFLPA) umsetzten.
Der US-Zollgrenzschutz gilt weithin als eines der schärfsten Gesetze zur Bekämpfung von Importen im Zusammenhang mit uigurischer Zwangsarbeit und hat fast alle Fälle festgenommen Waren im Wert von 2 Milliarden US-Dollar in der Zeit seitdem.
Konkret wurde 982 der 43 Modelieferungen im Gesamtwert von fast 556 Millionen US-Dollar die Einreise in die USA verweigert, weil sie keine Dokumente vorlegten, die bewiesen, dass sie keine Verbindung zur modernen Sklaverei hatten.
Die heutige Realität zeichnet jedoch ein anderes Bild: Forscher gehen davon aus, dass die Fälle von Zwangsarbeit in Xingjiang zunehmen, ebenso wie im Textilsektor in erster Linie schuld dafür.