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Wie wirkt sich die anhaltende Krise in Burundi auf Gen Z aus?

Die anhaltende politische Krise in Burundi schwächt die Wirtschaft des Landes und wirkt sich negativ auf das Leben junger Menschen aus. Kinderarbeit, Menschenhandel, hoher Analphabetismus, Frühschwangerschaften und Teenagerehen sind allesamt große Probleme in einem ohnehin instabilen Klima.

Burundi ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die humanitäre und politische Krise, die sich weiterhin entfaltet, hat ihren Tribut von der Bevölkerung gefordert und die gesellschaftlichen Kämpfe vertieft.

Als Binnenstaat in Ost-Zentralafrika ist das Land seit Jahrzehnten Zeuge politischer Spannungen, wobei Tausende auf der Suche nach Stabilität in Nachbarländer fliehen.

Erschwerend kommt hinzu, dass durch den Klimawandel verursachte Katastrophen wie Überschwemmungen und Erdrutsche Todesopfer gefordert haben und ein ernsthaftes zukünftiges Risiko darstellen. In ländlichen Gegenden, in denen Schulen und Wohnungen überschwemmt wurden, wurde die Bildung ständig unterbrochen, was viele dazu zwang, auf der Suche nach sichereren Gebieten zu gehen.


Wie verdrängt die Krise die Bevölkerung?

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind, wie in den meisten afrikanischen Ländern, mehr als 60 % der Bevölkerung Burundis jung.

Gen Z ist hauptsächlich in der Schule oder in Einstiegsjobs tätig. Die Arbeitslosenquoten bleiben hoch und die Landwirtschaft ist der wichtigste wirtschaftliche Beitrag von mehr als 80 % der Bevölkerung.

Trotzdem hat sich die Nahrungsmittelproduktion aufgrund veränderter Niederschlagsmuster aufgrund des Klimawandels verlangsamt. Viele Kinder unter 5 Jahren sind unterernährt, was in manchen Fällen zum Tod führt.

Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) werden einige vertriebene Kinder sowohl in Burundi als auch in Zentral- und Ostafrika zur Arbeit auf Farmen gezwungen. Andere werden bis in den Nahen Osten geschmuggelt, in den meisten Fällen mit wenig bis gar keiner Bezahlung.

Die kommerzielle sexuelle Ausbeutung in Burundi hat in letzter Zeit exponentiell zugenommen.

Nach Angaben des US Bureau of International Labour Affairs werden immer mehr Mädchen aus Burundi für kommerziellen Sex nach Kenia, in die Demokratische Republik Kongo, nach Uganda, Kenia und in den Nahen Osten verschleppt.

Jahrelange politische Auseinandersetzungen haben dazu geführt, dass Frauen und Mädchen in den Nachbarländern am stärksten von Menschenhandel und Zwangsehen bedroht sind.

Ein Großteil der jüngsten Opfer sind Gen Zers, die weiterhin unter jahrelangem Bürgerkrieg leiden.

In einigen Teilen des Landes werden Kinder ab 12 Jahren in Gefängnisse für Erwachsene eingesperrt. Mehr als 75 % der inhaftierten Kinder befinden sich ohne Gerichtsverfahren in diesen Gefängnissen.

Korrupte Polizeibeamte und fehlende Finanzierung bedeuten, dass die Gefängnisse nicht nach Geschlecht getrennt sind, was dazu führt, dass sexuelle Übergriffe eskalieren, da Hunderte von Frauen missbraucht werden und schwanger werden.

Die Grundbildung bleibt in Burundi ein großes Problem. Laut einem Bericht von Save the Children aus dem Jahr 2021 besuchen schätzungsweise 67 % der vertriebenen Kinder in Burundi keine Schule und nur 1 von 10 erhält eine vollständige Bildung.

Fehlende Ausweisdokumente wie Geburtsurkunden behindern Anmeldeprozesse an Schulen. Von den Kindern, die nach politischen Auseinandersetzungen zurückkehren, erhalten nur 10 % vollen Zugang zu Bildung und etwa 38 % der Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren werden verheiratet.


Wie war die internationale und staatliche Reaktion?

Die burundische Regierung hat in den letzten Jahren die Verfolgung mutmaßlicher Menschenhandelsdelikte verstärkt, und das Justizsystem hat strenge Gesetze zum Schutz der Opfer.

Die UN-Agentur International Organization for Migration (IOM) hat sich mit der Regierung zusammengetan, um die Aufklärung zu verbessern und das Bewusstsein für eine wirksame Prävention von Menschenhändlern zu schärfen. Darüber hinaus hat sich die IOM mit lokalen Organisationen zusammengetan, um Inklusion zu koordinieren.

Das Bildungswesen in Burundi hat mit einem neuen „mittelfristigen Übergangsbildungsplan“ einen Schritt nach vorne gemacht. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Regierung darauf konzentriert, die Grundbildung hauptsächlich auf der Primarstufe zu finanzieren, damit sie für alle Kinder zugänglich ist.

Um den Bildungssektor auszubauen, hat die Regierung ihre Budgetzuweisung an das Bildungsministerium erhöht.

International hat die Agence Française de Développement (AFD) ein Bildungsprogramm aufgelegt, das Mittel in Höhe von bis zu 46.9 Millionen US-Dollar bereitstellt. Dies wird dazu beitragen, inklusive Bildung auf alle Gemeinden auszudehnen und den Bau von Klassen und Schulen zu unterstützen.

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